Feedback

Interdisziplinäre Schmerztherapie

akuter Schmerz bei Verletzung

Schmerzen können in akute und chronische unterteilt werden.

Der akute Schmerz (nozizeptiv) tritt häufig plötzlich auf Grund einer Verletzung oder eines neu entstandenen Reizes auf (z.B. Bruch, Sportunfall, Verrenkung, Blockierung, akuter Banscheibenvorfall). Diese Körperreaktion hat eine Warnfunktion  und ist überlebenswichtig für uns. Maßnahmen wie Schmerzmedikamente, kurzzeitige Ruhigstellung, gezielte Bewegungsübungen, lokale Infiltrationen, Eisanlage, Verbände usw. können den Zustand stabilisieren. Die Zeit bis zum Heilungsprozess oder bis zur Durchführung weiterer Maßnahmen (z.B. Knie-OP nach Skiunfall) kann somit unter weniger Schmerzen überbrückt werden.

Akute Schmerzen können aber auch wenn diese länger anhalten oder von unserem Nervensystem fehlgeleitet werden zu chronischen (länger als 3-6 Monate) Schmerzen werden. Dabei besteht die Möglichkeit, dass sich Intensität, Art und Lokalisation ändern. Am Nerven, im Rückenmark und im Gehirn wandeln sich Nervenschaltkreise und Übertragungsstoffe, so dass sich der Schmerz von der ursprünglichen „Warn-Aufgabe“ verselbstständigt oder zumindest unabhängiger ist. Der Schmerz wird „unsinnig“. Die Folge können Dauer- oder Brennschmerzen, schmerzhafte Empfindung bei nicht schmerzhaften Reizen, überschießende Schmerzen ohne eine offensichtliche Begründung sein. Der chronische Schmerz wird dann zum eigenen Erkrankungsbild.

Viele Begleitumstände können einen solchen Schmerz mit beeinflussen, wie z.B. persönliche Lebensituation, Stress, eigene Körperwahrnehmung, Fitnesszustand, Psychische Erkrankungen etc.

chronischer Kopfschmerz

Eine genaue Begutachtung vieler Einflussfaktoren, die Einschätzung des persönlichen Empfindens, die Objektivierung der Leidens können zur Erarbeitung eines passenden Schmerztherapiekonzeptes beitragen. Solche Therapieansätze müssen häufig mit mehreren Fachkollegen (Orthopäde, Anästhesist, Neurologe, Psychologe u.a) erarbeitet und umgesetzt werden. Eine Interdisziplinäre Betrachtung und ein multimodaler Weg helfen den Schmerz zu verstehen und zu therapieren.

In vielen Fällen müssen neben einer korrekten Diagnostik auch medikamentöse, alternativmedizinische, physikalische oder auch psychologische Maßnahmen erfolgen. Zur genauen Einschätzung erhalten Patienten mit chronischen Schmerzen zunächst Schmerzfragebögen bzw. führen ein Schmerztagebuch, um eine Krankheitsgerechte Therapie zu ermöglichen.

"Die Orthopädie Wilhelmstraße ist eines von wenigen orthopädischen Zentren in Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet, das die Zulassung zur Schmerztherapie auch für gesetzlich Versicherten hat. Zudem findet 2015 in unserer Praxis eine fachübergreifende Behandlung auf dem Gebiet der Anästhesie und Orthopädie statt. Weiterhin bestehen enge Verbindungen zu großen Schmerzeinrichtungen, die helfen das Schmerzproblem von verschiedenen Seiten anzugehen." Dr. Giesa

Haben Sie schon länger als 6 Monate Schmerzen im Bewegungsapparat und leiden darunter?

Bitte fordern Sie die Schmerzfragebögen an, füllen diese aus und vereinbaren einen Termin in unserer Schmerzsprechstunde. Bringen Sie bitte Ihre Vorbefunde, Röntgenbilder - bzw. -befunde zum Durchsehen  mit.

Online Terminvereinbarung

Artikel von Fr. Dr. Drees zum Teufelskreislauf "Chronischer Schmerz"

Deutsche Schmerzliga e.V.