Das Hüftgelenk II – Behandlungsmöglichkeiten bei Beschwerden in der Hüfte

Diagnose Hüftgelenksarthrose – Wie kommt es dazu?

Eigentlich ernährt eine gesunde Gelenkinnenhaut den Gelenkknorpel, indem sie Gelenkflüssigkeit produziert. So sind die Reibungskräfte am Knochen selbst stets minimiert, ein Gelenk kann seine Aufgabe so verrichten wie anatomisch vorgesehen. Das spielt gerade im Hüftgelenk eine besonders große Rolle, da in diesem Sonderfall zwei Knochen selbst ein Gelenk bilden, nämlich als Kugelgelenk. Kommt es durch Fehlhaltungen, Verletzungen, zu viel oder auch zu wenig Bewegung zum Verschleiß im Hüftgelenk, kann der Gelenkknorpel nicht mehr optimal versorgt werden. Die Reibung nimmt zu, und verstärkt so den Verlauf einer Hüftgelenksarthrose. Das ist unangenehm, keine Frage: Der Alltag wird in vielerlei Hinsicht immer wieder eingeschränkt. Es kommt zu Schonhaltungen, die jedoch nicht zur eigentlichen menschlichen Anatomie passen und verschlechtern das Krankheitsbild weiter. Neben den Schmerzen, die sich typischerweise in der Leiste befinden, kommt es vor allem zu ausstrahlenden Schmerzen in den Oberschenkeln bis hin zum Knie. Aber auch in der Gesäßregion und der Lendenwirbelsäule klagen in diesem Zusammenhang viele Betroffene über Beschwerden. Nicht selten finden sich im Alter der Betroffenen auch dort gewissse Abnutzungen, die dann ein schmerzhaftes Wechselspiel miteinander treiben.

Erster Schritt: nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftgelenksverschleiß

„Unsere Patienten hier in Wiesbaden haben jedoch einige Möglichkeiten und werden ganz individuell betreut. Der genaue Blick auf den Einzelfall ist elementar, damit die ideale und v.a. sinnvolle Maßnahme gewählt wird, die dem Hüftgelenk auch wirklich zuträglich ist“, so Dr. Giesa, der spezialisiert ist auf Gelenkersatzoperationen an der Hüfte, dem Knie und der Schulter sowie auf orthopädische Schmerztherapie. Dazu gehören beispielsweise Bewegungsmaßnahmen. Das Nutzen eines Ergometers oder Fahrradfahren auf flachen Ebenen, eventuell mit Unterstützung (Ebike) erhält die Beweglichkeit des Hüftgelenkes möglichst lange. In manchen Fällen können physiotherapeutische Maßnahmen und Entspannung der Hüftmuskulatur helfen. Bestehen bereits spürbare Beschwerden durch Schäden am Gelenk, sind auf Dauer allerdings keine wesentlichen Bewegungsverbesserungen zu erwarten bzw. sehr abhängig vom Schädigungsgrad.

Schonen oder Bewegen bei Arthrose im Hüftgelenk?

Schonen ist nicht immer der richtige Weg! Vor allem bei einem Gelenk wie in der Hüfte ist Vorsicht geboten. Man mag versucht sein, Schmerz zu vermeiden und Schonhaltungen zu entwickeln und Ruhepositionen einzunehmen. Was jedoch bei zu wenig Bewegung geschieht, ist die Abnahme von Kraft und Dehnbarkeit der Muskulatur. Gerade beim Hüftgelenk als Kugelgelenk sind die Muskelstrukturen aber von größter Wichtigkeit. Das Gelenk wird noch instabiler und steifer, die Knochen sind noch mehr Belastung ausgesetzt, die Arthrose schreitet weiter voran – obwohl man ja nur schonen wollte. Umgekehrt ist auch zu viel Bewegung nicht richtig. Vor allen Dingen sollte die Art der Bewegung ärztlich und therapeutisch begleitet bzw. angeleitet werden, damit Betroffene das richtige für Ihr Hüftgelenk tun.

Optimal sind Bewegungen, die das Hüftgelenk nicht mit zusätzlichem Gewicht belasten. Je nach Einzelfall können etwa Bewegungen im Wasser angeraten sein. Dabei sollte man jedoch von der Froschbewegung der Beine absehen. Auch Radfahren, Bewegung am Crosstrainer, und Spaziergänge mit guter Sohlenpufferung werden empfohlen. Der Vorteil von Bewegung ist meist auch ihr positiver Effekt auf das Körpergewicht. Auch Übergewicht kann eine Coxarthrose fördern, da das Gelenk zusätzliche Kräfte und damit Belastung zu bewältigen hat. Eine gewisse Gewichtskontrolle mindert den Druck auf die Hüfte und ihre beanspruchten Knorpelflächen und fördert nebenbei auch das allgemeine körperliche Wohlbefinden.

Medikamentös behandeln, wenn die Hüfte schmerzt?

Zu den konservativen Therapiemöglichkeiten gehört auch die Option, mit Medikamenten so zu behandeln, dass der arthritische Krankheitsverlauf gemildert oder verlangsamt werden kann. Medikamentös heilen kann man Arthrose heute leider noch nicht. Werden Medikamente eingesetzt, geht es dabei vor allem um das „Management“ von Schmerzen. Indem die Reizung der bei Verschleiß stark beanspruchten Gelenkinnenhaut gelindert wird, nimmt der Schmerz ab. So wird die wichtige Bewegung wieder besser möglich. Je nach Abnutzungsgrad können ultraschall- oder röntgengesteuerte Injektionstherapien in das Hüftgelenk eine zeitweise Verbesserung mit sich bringen. Dabei sind – wieder je nach Einzelfall und generellem Gesundheitszustand von betroffenen Patienten – unterschiedliche Medikamente empfehlenswert. Eingesetzt werden beispielsweise Cortison, Antirheumatika, klassische Schmerzmittel oder Hyaluronsäure… Die Ärzte der Orthopädie Wilhelmstrasse beraten Sie hierzu individuell.

Zögern Sie nicht mit dem Einholen von Expertenrat

In Absprache mit den Patienten kommt an erster Stelle nach Möglichkeit meist eine konservative, also nicht-operative Therapie. Dies kann Ihr Hüftspezialist dann gemeinsam mit Ihnen besprechen und festlegen, sobald er mittels entsprechender Diagnostik den Status Ihres individuellen Krankheitsverlaufs kennt.

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